An diesem Samstag (15. September 2018) ist es so weit. In Würzburg wird ein historisches Wertpapier mit der Unterschrift von Johann Wolfgang von Goethe versteigert. Konkret geht es um eine Aktie aus dem Jahr 1795: Der so genannte Goethe-Kux (Kux: Ein Bergwerk-Anteil). Die Aktie – heute natürlich nur noch von historischem Wert – bestätigt einen Anteil Goethes am Ilmenauer Kupfer- und Silberbergwerk. Der damals gezahlte Wert liegt bei 20 Talern.

Nicht nur ein Stück Papier

Heute ist die Aktie als historisches Artefakt natürlich weit mehr wert. Weltweit gibt es nur noch ein Dutzend dieser Goethe-Aktien. Das Mindestgebot für das Los 650 liegt bei 20.000 Euro. Ein paar „Münzen“ sollten Interessenten daher mitbringen. Veranstaltet wird die Auktion von der Historischen Wertpapierhaus AG, die sich auf die Sammlung geschichtsträchtiger Aktien spezialisiert hat.

Goethe und das Geld

Gemeinhin ist Goethe mehr als Dichter bekannt, weniger als Investor. Dennoch hat der berühmte Freigeist zu Lebzeiten mehrere Aktien erworben, um sein Kapital zu erweitern. Das zur Versteigerung ausgeschriebene Exemplar hatte der Künstler 1795 als Mitglied eines Beratergremiums gekauft. Zu dieser Zeit war Goethe als Beamter beim Herzog beschäftigt und wollte mit dem Anteil den Bergbau in Thüringen weiter vorantreiben.

Historische Wertpapiersammlung: Scripophilie

Es ist ein Hobby ähnlich dem Briefmarkensammeln – nur eben mit historischen Wertpapieren. Natürlich sind die meisten historischen Aktien heute wertlos geworden und können nicht mehr an der Börse gehandelt werden. Dennoch haben sie einen hohen historischen Stellenwert und sind bei Sammlern – sog. Scripophilisten – beliebt. Deutschlandweit gibt es jedes Jahr mehrere große Versteigerungen von historischen Wertpapieren.

Weitere Sammlerstücke erwartet

Neben dem Goethe-Kux gibt es auf der Auktion ein weiteres Sammlerstück zu erwerben: die älteste deutsche Aktie der Preussisch-Bengalischen Compagnie. Sie wurde im April 1754 zur Förderung von Expeditionen ausgestellt, die neben Seide und Perlen auch Gewürze von Asien nach Deutschland bringen sollten. Am Samstag wird das Wertpapier nun an den Meistbietenden versteigert.

Titelbild: ©Sergey Nivens