Um sich Schritt für Schritt aus der italienischen Finanz-Misere zu hieven hat Ministerpräsident Renzi Reformen angekündigt. Eine davon lautet Bankenfusion und bringt das drittgrößte Geldhaus des Landes hervor.

Die dritte im Bunde: Banco BPM SpA

An der Entscheidung zur Bankenfusion lässt sich seit letztem Samstag nicht mehr rütteln. Aus den beiden Volksbanken Banco Populare und Banca Populare di Milano entsteht die drittgrößte Bank des Landes: die Banco BPM SpA. Wie bei Neugeborenen üblich, sind sich auch die Beteiligten in diesem Fall noch nicht einig darüber, welchen Namen der Zögling auf Lange Sicht tragen soll. Die Bezeichnung Banco BPM SpA gilt demnach nur vorläufig, bis eine klangvollere Alternative gefunden worden ist.

Das neue Geldhaus landet sogleich von Null auf dem dritten Platz. Die neue drittgrößte Bank Italiens verweist damit das angeschlagene Institut Monte dei Paschi auf den vierten Rang.

Neue Bank, neue Gewinne!

Der frische Wind in der italienischen Bankenlandschaft beflügelt auch die Zukunftsaussichten der neuen Bank. So geht der zukünftige Geschäftsführer Giuseppe Castagna schon für das Jahr 2019 von einem Nettogewinn von 1,1 Milliarden Euro und einer Kernkapitalquote von 13 Prozent aus. Übermäßig optimistisch scheint die Prognose wahrlich nicht. Immerhin gehören jetzt vier Millionen zum Kundenstamm. Ein Netz aus 2467 Filialen verschafft ihr einen Marktanteil von 8,2 Prozent.

Renzis Sparplan geht auf

Auch wenn Kritiker Bankenfusionen per se nicht als Allheilmittel gegen marode Finanzsysteme betrachten, Ministerpräsident Matteo Renzi hielt daran fest. Renzi hat Reformen auf den Weg gebracht, die in kostensparende Fusionen münden sollten. Das Vorhaben scheint geglückt und vor dem Hintergrund fauler Kredite in Höhe von 320 Milliarden Euro auch nicht ohne Weiteres abwendbar gewesen zu sein.

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